Unerklärliche Erschöpfung – Betroffene kämpfen um Anerkennung
Das chronische Müdigkeitssyndrom ist seit 1969 anerkannt. Seine Ursachen liegen aber immer noch im Dunkeln. «Puls» zeigt eine dauernd erschöpfte Patienten nach ihrer Krebstherapie und begleitet Betroffene, die keine Ahnung haben, was ihr Leiden ausgelöst hat. Ausserdem: Das Neuste zum Coronavirus.
Schon kleinste Anstrengungen führen zur vollständigen körperlichen Erschöpfung, ohne dass es dafür eine schlüssige medizinische Erklärung gibt: Geschätzt 30’000 Menschen in der Schweiz leiden unterschiedlich stark unter Myalgischer Enzephalitis (ME), auch bekannt als chronisches Müdigkeitssyndrom (CFS). Und obwohl sich die Erkrankung bereits seit 1969 sogar in der internationalen Klassifikation der Erkrankungen findet, gibt es bis heute kaum wissenschaftlich fundierte Forschung zu diesem Phänomen. Niemand weiss bislang, ob es sich überhaupt um eine einheitliche Erkrankung handelt. So tritt die chronische Müdigkeit nach Krebsbehandlungen besonders häufig auf. Aber auch vorausgegangene Viruserkrankungen stehen im Verdacht, dauerhafte Müdigkeit auslösen zu können. Gesicherte Erkenntnisse gibt es wenige, Vermutungen viele. Betroffene fühlen sich und ihre Erkrankung nicht ernst genommen und fordern einheitliche Richtlinien für die Diagnose und Behandlung. Und ein Register, das zielgerichtete klinische Forschung erst ermöglicht. Experten-Chat: Chronic Fatigue Antworten von Dr. Paolo Contin, Pflegefachfrau Nicole Spillmann und der psychoonkologischen Beraterin Sarah Stoll.