Prix Courage: «Das gibt uns das Gefühl, etwas zu bewegen»
Chantal Britt gründete Long Covid Schweiz. Mit der Patientenorganisation kämpft sie für Betroffene im ganzen Land. Für ihr Engagement erhält sie den Prix Courage 2024.
Jasmine Helbling, Beobachter.ch
«Den Schwerbetroffenen sieht man es nicht an, weil sie zu Hause im Bett sind.»
Chantal Britt
Im März 2020 erkrankte Chantal Britt an Covid. Die Symptome hielten an, die Hoffnung auf Besserung schwand. Plötzlich war alles anders, nur eines half: die Kontrolle zurückgewinnen. Im Herbst gründete Britt zusammen mit anderen Betroffenen eine Facebook-Gruppe, ein halbes Jahr später Long Covid Schweiz. Die Patientenorganisation wurde zum Sprachrohr einer Gruppe von Menschen, die allzu oft vergessen geht – und zur gefragten Anlaufstelle für Fachpersonen und Behörden.
Noch heute kämpft die 56-Jährige mit den Folgen von Long Covid. Auch Impfkritikerinnen und Verschwörungstheoretiker machen ihr das Leben manchmal schwer. Dennoch bleibt sie entschlossen: «Ich stehe mit Gesicht und Namen hin. Für alle, die das nicht können.»
Etwa für Schwerstbetroffene, die dauerhaft bettlägerig werden und künstlich ernährt werden müssen. Oder für die vielen Erkrankten, die mit ihren Versicherungen kämpfen. Eine Veränderung im Gesundheitssystem sei dringend nötig – und nur möglich, wenn alle am selben Strick ziehen.